Digitales Zocken: Die Welt der Online-Casinos in Deutschland

Casino- und Glücksspielfans müssen längst nicht mehr den Weg in die Spielhalle auf sich nehmen – das Zocken ist in den Zeiten der Digitalisierung bereits seit mehreren Jahren im hauseigenen Wohnzimmer angekommen. Und nicht nur das: Durch mobile Geräte wie Handys oder Tablet kann ausnahmslos jeder, von zuhause oder unterwegs und zu jeder Tageszeit in die Welt des digitalen Glücksspiels eintauchen. So machen Online-Casinos jedes Jahr Milliardenumsätze, an denen zu großen Teilen auch deutsche Spielerinnen und Spieler beteiligt sind. Im Jahr 2018 lag Gesamtumsatz auf dem deutschen Glücksspielmarkt erstmalig über 46 Milliarden, wobei Umsätze von Soziallotterien, Telefon-Gewinnspielen, Sportwetten und Online-Casinos von privaten und ausländischen Anbietern hier nicht mit einberechnet sind. Der Markt boomt! Auch der Staat profitiert von der Spielwütigkeit der Deutschen: So generiert die Glücksspielsteuer der Bundesrepublik Deutschland einen satten Gewinn, sollte das Interesse am Spielen weiterhin so hoch bleiben.

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Die Entwicklung des digitalen Glücksspielmarktes in Deutschland

Deutschland hat eine undurchsichtige – teils sehr verwirrende – Historie mit dem Glücksspiel. Seitdem der erste entsprechende Vertrag, der das Glücksspiel offiziell für illegal erklärte, im Jahr 2008 abgeschlossen wurde, hat sich viel getan. Im Jahr 2011 erließ Schleswig-Holstein als einziges Bundesland ein einschlägiges Gesetz, welches das Glücksspiel legalisierte. Somit galt Schleswig-Holstein einige Jahre als einziges Bundesland, in dem Online-Casinos eine Lizenz erhalten durften. Genau zehn Jahre später, im Juli 2021, trat ein neuer Glücksspielvertrag in Kraft. Dieser legalisierte das Zocken in der Bundesrepublik. Bestimmte Voraussetzungen sollen nun dafür sorgen, den Markt zu regulieren und Betrug zu verhindern. Ebenso soll der Spielerschutz verbessert werden.

Die neuen Regeln des Glückspielvertrages sind für alle Arten von Anbietern geltend – egal ob Spielhallen, Wettbüros, Lotterien oder eben Online-Casinos.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Die Erstellung eines Spielkontos für Glücksspiele jeglicher Art ist Pflicht.
  • Der Spieler muss Angaben zu Alter und Namen zu machen, um Minderjährige von der Teilnahme auszuschließen.
  • Es besteht ein Einzahlungslimit von 1000€.
  • Es gibt ein Verbot von Live-Casino Angeboten und parallelem Spielen bei unterschiedlichen Anbietern.
  • Zwischen 6 und 21 Uhr darf im Internet und Rundfunk nicht für virtuelle Automatenspiele, Online-Casinos und Online-Poker geworben werden.
  • Ein integrierter Panik-Button sperrt Spielende, die das Gefühl haben das eigene Spiel nicht mehr unter Kontrolle zu haben, für 24 Stunden.
  • Es existiert nun eine Sperrdatei für Spielsüchtige.

Insbesondere steuerfreie Online-Casinos haben in den letzten Jahren den Markt im Sturm erobert. Auch ohnelizenzcasino.net hat eine erweiterte Liste von deutschen Casinos ohne Lizenz.

Bekannte Gefahr: Glückspielsucht in Deutschland

Neben Spaß an Spiel und Gewinn birgt Glückspiel bekanntermaßen ein hohes Suchtpotenzial und sollte durchaus als Gefahr wahrgenommen werden. Allein in Deutschland zeigen nach Angaben der Kampagne „Automatisch verloren“ etwa 400.000 Menschen ein kritisches Spielverhalten. Außerdem ist Glücksspiel ein sehr weit verbreitetes Phänomen. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2019 haben sich ca. 75%der 16- bis 70- Jährigen in Deutschland schon mindestens einmal an einem Glücksspiel beteiligt, wobei Männer mit 79,9% häufiger darin Erfahrungen sammeln als Frauen mit 79,9%. Eine umfassende Aufklärung und Beratung zum Thema Glücksspielsucht bietet übrigens die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS).