11752431_932179306839255_5796056063152156556_nDas ist ein Paukenschlag für die deutschen Landeslotteriegesellschaften! Eines der größten Online-Anbieter für staatlich-lizensiertes Lotto wechselt offenbar zur Konkurrenz ins Ausland. Seit dieser Woche werden Lottotipps bei Lottohelden nicht mehr, wie beispielsweise am typischen Lottokiosk, an die deutschen Lotteriegesellschaften vermittelt, sondern an einen Zweitlotterie-Betreiber im EU-Ausland (an “EU Lotto Ltd.”, Gibraltar). Dies wird aus dem kürzlich geändertem Impressum und AGB’s deutlich.

Was bedeutet dies für Lottohelden-Spieler?image264

Genau genommen: nichts. Oberflächlich bleibt vorerst alles, wie es ist. Nur ist das Produkt, was man auf Lottohelden bewibt, ein völlig anderes: man wettet auf die Ergebnisse der Lotterien, eine tatsächliche Teilnahme am Lottospiel findet nicht statt. Damit wächst der Jackpot nicht, da die Einnahmen nicht zu den Landeslotterien, sondern zu dem Wettanbieter im EU-Ausland fließen. Mehr zu diesem Thema findet man in unserem Artikel “Staatliche Tippabgabe vs. private Wette“.

Wahrscheinlich wurden die Lottohelden vom Lottoland aufgekauft: der neue Geschäftsführer von Lottohelden ist Nigel Birrell, der auch das Lottoland verwaltet.

Warum wechselt man auf das Zweitlotterie-Modell?

Dafür kann es viele Gründe geben. In Insider-Kreisen war man schon lange unzufrieden mit den deutschen Landeslotteriegesellschaften, da diese sich wenig kooperativ mit den Online-Lottovermittlern zeigen. Außerdem wird der deutsche Glücksspielstaatsvertrag oft als fortschrittsfeindlich kritisiert, deshalb beruft man sich lieber auf das offenere EU-Recht.

Eine Kooperation mit europäischen Glücksspiel-Buchhaltern eröffnet hingegen deutlich mehr Möglichkeiten. So bietet Lottohelden seit dieser Woche einen doppelten Lotto-Jackpot für den Aufpreis von 1€ pro Tipp an. Bei dem vorigen Geschäftsmodell wäre dies unmöglich. Die AGB’s lassen übrigens vermuten, dass auch bald EuroMillions und El Gordo (die spanische Weihnachtslotterie) ins Angebot aufgenommen werden.

Update vom 27.11.2015: Seedmatch, eine Crowdfunding-Platform, mit der auch Lottohelden finanziert wurde, berichtet vom Verkauf von Lottohelden (“Exit”)…

Von Simon

5 Gedanke zu “Lottohelden steigen auf Zweitlotterie-Modell um”
  1. Krass… über Crowfunding Kohle reinholen und dann ab ins Ausland. Die Kunden werden über den Schritt nicht informiert und wer jetzt die ganze Kohle einsackt, ist eher nebulös. Und vorher schön über die Wettlotterien aufregen. Da scheinen es ein paar Leute total nötig zu haben.

  2. Langsam werden die typischen Zweitlotterie-Optionen ersichtlich. Bei der nächsten Lottoziehung vervierfacht Lottohelden den Lotto 6 aus 49-Jackpot: “Der Jackpot steigt bei Lottohelden.de auf unglaubliche 24 Mio. Euro. Denn zusammen mit einer der weltweit größten Versicherungen stocken wir exklusiv bei Lottohelden.de den regulären LOTTO 6aus49 Jackpot auf 24 Mio. Euro auf!”

  3. Only 10% of European Lottery Revenues Go to Charities or Good Causes …and More! – Lotnext sagt:

    […] of the largest German online sellers of lottery tickets, Lottohelden.de, has quietly switched to a Gibraltar-based secondary lottery. Thus, instead of actually participating in a German […]

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