Mein Grundeinkommen Gründer
Logo Mein Grundeinkommen

1.000 Euro monatlich auf dem Konto – ohne jegliche Arbeit. Das ist der Gewinn der Plattform “Mein Grundeinkommen”, hinter dem ein gemeinnütziger Verein steht, der die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens austesten möchte.

Das Besondere: jeder darf sich für die kostenlose Verlosung registrieren. Der Gewinn – ein Jahr lang 1.000 Euro monatlich – wird durch Spenden finanziert. Ob es doch einen versteckten Haken gibt? Wir haben uns das spannende Projekt näher angeschaut.

Update (21.08.2020): die Verantwortlichen haben seit kurzem ein neues Projekt entwickelt: “Pilotprojekt Grundeinkommen” – hierbei verlost der Verein 120 Menschen ein Grundeinkommen von 1.200 Euro für drei Jahre.

Das Projekt “Bedingungsloses Grundeinkommen”

Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus? Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung könnte zahlreiche Arbeitsplätze gefährden. In diesem bevorstehenden Wandel der Arbeitswelt wird immer wieder die Frage gestellt, ob ein Grundeinkommen sinnvoll wäre. Die finanzielle Freiheit soll den Menschen die Möglichkeit geben, sich persönlich und beruflich frei entfalten zu können.

Der Verein sieht die Verlosung von jährlichen Grundeinkommen als ein gesellschaftliches Experiment. Die Erfahrungen der Gewinner sammelt der Initiator Michael Bohmeier. Erst kürzlich erschien sein BuchWas würdest Du tun? Wie uns das Bedingungslose Grundeinkommen verändert – Antworten aus der Praxis“.

So funktioniert die BGE-Verlosung

Profil bei Mein Grundeinkommen.de
Profil bei Mein Grundeinkommen.de

Die Registrierung für das “Mein Einkommen”-Portal ist vergleichsweise schnell und unproblematisch. Der Verein fragt nur wenige persönliche Informationen ab. Nachdem die E-Mail-Adresse bestätigt wurde, kann man bereits die Losnummer im Online-Profil einsehen. Diese besteht aus vier ein- oder zweilstelligen Zahlen. Hat man alle nötigen Angaben bei der Registrierung gemacht, nimmt man automatisch an der nächsten Ziehung teil.

Da der Verein sich dafür interessiert, was man mit dem Grundeinkommen plant, kann man freiwillig im Reiter “Ich würde…” einzelne Wünsche und Ideen angeben. Dies hat aber keinen Einfluss auf die Verlosung.

Verlosung Mein Grundeinkommen
Verlosung Mein Grundeinkommen

Einmal im Monat findet die Verlosung statt. Diese wird üblicherweise auf dem Youtube-Kanal des Vereins live übertragen (Bild: Verlosung vom Dezember 2018). Wie viele Einkommen verlost werden hänkt vom Spendenaufkommen ab. Bei der letzten Ziehung wares es 20 Grundeinkommen.

Die erste Zahl wird aus einer handgetriebenen Lotterietrommel gezogen, die letzten drei Zahlen bestimmt das Glücksrad. Mit dieser Kombination können die Veranstalter auf das unterschiedlich hohe Teilnehmeraufkommen reagieren.

Vorteile von “Crowdhörnchen”

Auf rein freiwilliger Basis bietet der Verein an, ein “Crowdhörnchen” zu werden. Damit spendet man monatlich einen frei bestimmbaren Betrag an den Verein, um weiterhin neue Grundeinkommen zu ermöglichen. Als kleinen Vorteil sind die Crowdhörnchen automatisch zu allen folgenden Verlosungen angemeldet. Normale Teilnehmer müssen sich hingegen manuell einschreiben, erhalten aber auf Wunsch eine E-Mail-Benachrichtigung auf die nächste Verlosung. Seit Juni 2019 gibt es über 100.000 Crowdhörnchen.

Wie seriös ist “Mein Grundeinkommen”?

Einfach 12.000 Euro geschenkt bekommen – ohne jeglichen Einsatz und Zeitaufwand. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nein, es handelt sich hierbei nicht um einen “Fake” oder eine clevere Betrugsmasche. Dieses Pilotprojekt funktioniert allein durch die Unterstützung von mehr als zehntausenden Spendengebern.

Der Verein unterscheidet hierbei nicht, ob und wie bedürftig man für die Teilnahme an diesem Experiment sein muss. Alle Teilnehmer sollten das Experiment jedoch ernst nehmen und einen sinnvollen Mehrwert durch das Geld erreichen können.

Dementsprechend seriös veranstaltet man die Ziehungen. So sind die Ziehungsgeräte – die Lotterietrommel und das Glücksrad – bewusst “analog” gehalten, um die Ziehung anschaulich und nachvollziehbar durchzuführen. Das Glücksrad mag zwar durch die Drehkraft marginal beeinflussbar sein, doch einen steuerbaren Betrug ist auf diesem Wege trotzdem unwahrscheinlich.

Wie hoch ist die Gewinnchance?

Die Gewinnchance pro Verlosung lässt sich aus den Teilnehmerzahlen und den zu verlosenden Einkommen berechnen. Beide Werte unterliegen zahlreichen Schwankungen, daher gibt es keine feste Quote für alle Ziehungen. Wir betrachten die Dezemberverlosung als Beispiel.

Auf Mein-Grundeinkommen.de sind rund 2 Millionen Profile registriert. Davon haben sich 495.000 Teilnehmer für die Dezemberverlosung angemeldet. In der Verlosung waren 20 Grundeinkommen. Die relative Gewinnchance, sofern niemand Freunde oder Kinder hinterlegt hat, läge also bei ca. 1 zu 24.750.

Freunde werben und Chancen steigern

Durch das Anwerben von Freunden lassen sich die Chancen steigern. Hierbei darf ein Profil bis zu 200 Freunde anwerben. Wenn einer der Freunde ein Grundeinkommen gewinnt, so wird unter seinem Freundeskreis ein weiteres Grundeinkommen verlost. Auf diesem Wege lässt sich die Gewinnchance leicht vervielfachen. Es ist übrigens auch erlaubt, Profile für das eigene Kind anzulegen.

Von Simon

12 Gedanke zu “Mein Grundeinkommen: wie seriös ist die Verlosung?”
  1. Dieser Artikel ist eine gute Grundlage für Menschen, die noch nie von einem Bedingungslosen Grundeinkommen gehört haben. Der Gewinn ist steuerfrei und für ALLE MENSCHEN.

  2. Das ist so eine tolle Sache! Ich lebe seit 20 Jahren mit Krebs und habe auf Grund der Behandlung mit vielen Spätfolgen zu kämpfen, deren Therapie nicht von der Krankenkasse übernommen wird und welche ich mir selber nicht leisten kann. Es wäre für mich ein Traum!

  3. Ich zahle 3 Jahre mit für das bedingungslose Grundeinkommen 10,- Euro ein. Nun wüsste ich gerne mal: Muss ich das nach den 3 Jahren kündigen oder läuft das automatisch aus?
    Hatte schon mehrmals per Mail angefragt aber keine Antwort bekommen.

  4. Kling ein büschen wie “Tribute für … ” nur ohne Kampf…. bzw. kämpfen die Zahlen in der Lostrommel statt die Menschen *lach*
    Millionen engagieren sich, geben Spenden und Daten, um wenigen das Glück zu ermöglichen, die ökonomische Schlinge um unser aller Hälse für ein kleines Zeitfenster etwas zu lockern.

    Allein 2020 sind wir Europisten mit grob 1.600 Milliarden Euro Schulden befrachtet worden für das Mikroben-Thema … und Millionen Nicht-Geld-Haber werfen jetzt ein paar Centjes zusammen, um … ja was eigentlich ?
    Das “Bedingungslose Grundeinkommen” ist ein zum gähnen alter Hut, wird und wurde seit Jahrzehnten von wirklich intelligenten Köpfen immer wieder hinlänglich bzgl. Finanzierbarkeit und seiner positive Wirkung für eine menschenwürdige Gesellschaftsentwicklung beschrieben.
    Was genau möchte die Studie denn erreichen?
    In meinen Augen ist es alter Wein im neuen Schlauch. Eine Lotterie mit einem interessanten Namen.

    Wenn ich unbedingt was positives hindenken will, dann vielleicht dieses:
    Womöglich wäre ein Praxisversuch (je nach Ergebnis) ein weitere Argumentationshilfe für die Befürworter. …
    Aber ganz ehrlich … die, die die Macht hätten, das Modell umzusetzen, interessieren sich offenbar einen Sch…Dr… für derlei Belange – und das trotz aller positiven Effekte für die gedeihliche Entwicklug der Menschen. Was im Umkehrschluss bedeuten könnte, das Letztgenanntes nicht wirklich im Fokus derer steht, die as Ruder führen :-)

  5. Hallo Semlin, warum sollte es für Spendenzahlungen Kündigungsfristen geben? Spenden sind immer freiwillig. Die Zahlungsmodalitäten können Sie jederzeit im Profil ändern. Bei reiner Überweisung vom Bankkonto stellen Sie die Zahlung ein. Herzliche Grüße aus Sachsen Catrin

  6. Lieber Otto, ich stimme Ihnen überwiegend zu. Als Crowdhörnchen (regelmäßiger Spender) befürworte ich die Idee. Menschen denen finanzieller Druck genommen wird, was mit “1000 € monatlich mehr” machbar ist, werden freier in Ihren Entscheidungen. Ich teilte dem Verein schon vor der Recherche für das Buch mit, daß ein Grundeinkommen eine tiefe psychosoziale Wirkung zeigt. Leider erhielt ich darauf keine Reaktion. Experimente/Versuche in anderen Ländern hatten dies ebenso bestätigt.
    Heute antwortete ich auf den Vereins-Newsletter “Wir müssen über Bildung reden…”:
    ZITATBEGINN
    …danke für den unermüdlichen Einsatz des Vereins und Glückwunsch zu den Erfolgen.
    Die Informationen zur Meinungsbildung wären annehmbar, wenn sie ohne Bezug zu politischen Parteien geteilt würden. Wären die Politiker tatsächlich am Wohlergehen des Volkes interessiert und die Entscheidungen am Volk orientiert, hätten wir eine friedvolle gesellschaftliche Ordnung. Dies dürfte doch auch schon beim Team “Mein Grundeinkommen” angekommen sein.
    Für die Bildung der Jugend sende ich eine ergänzende Empfehlung.
    BEGINN Text aus meiner Empfehlung bei nebenan.de:
    WirKraft (Spiel) als Anti-Monopoly – Wer spielt mit?
    Nach einer Idee von Rudolf Diesel, ja der Motorenerfinder.
    “Dass ich den Diesel-Motor erfunden habe, ist schön und gut. Aber meine Hauptleistung ist, dass ich die Soziale Frage gelöst habe.”
    Sein zweites großes Werk war ein Buch “Solidarismus, natürliche wirtschaftliche Erlösung der Menschen“. Heiko Schöning “entdeckte” es wieder und entwickelte daraus ein Gesellschaftsspiel. So wird die Idee spielend erfahrbar. Unser Test war positiv. Wer ist an dieser Idee interessiert? Probier Dich aus, im Spiel. :)
    (2 – 4 Spieler)
    https://wirkraft.org/der-menschenfreund-rudolf-diesel/
    (Falls der Link gelöscht wird: wirkraft.org Unterseite: Der Menschenfreund Rudolf Diesel)
    ENDE Text aus meiner Empfehlung bei nebenan.de
    Ich spielte es mit der zehnjährigen Tochter. Ohne die “roten Karten” war das Spiel-Leben sehr fair.
    Der Veränderung zum Wohle ALLER wird nur vom Volk ausgehen. Leider gibt es zu viele finanzstarke, lobbyistische Interessen, die solche Veränderungen boykottieren, Hürden in den Weg stellen oder Verleumdung/Hetze verbreiten. Aktuell ist das medial sehr offensichtlich erkennbar. Das hatten wir in dieser Größenordnung vor 80 Jahren! Das Ergebnis ist bekannt. …
    ZITATENDE
    Wie tief die Spaltung in der Gesellschaft vorangeschritten ist (über div. Themen in den letzten Jahren), zeigt das “Mikroben-Thema” sehr deutlich. Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine friedvolle Zeit. Herzliche Grüße aus Sachsen Catrin

  7. Die Spendenbeträge werden immer höher, aber es bleibt bei 20 Verlosungen.
    100000 Spender, selbst wenn jeder nur 1€ spendet sind 100000 €
    Bei 20 Verlosungen sind das 20000€ im Monat.
    Warum keine Steigerung der Verlosungen?
    Oder sind die restlichen Einnahmen ( 80000 €) im Monat Verwaltungsausgaben?
    Es fehlt die Transparenz von Einnahmen und Ausgaben.

  8. Hallo Zusammen,
    Ich habe mir die letzten Beiträge durchgelesen. Es fehlt mir in den Beiträgen ein, meiner Meinung nach, wichtiger Gesichtspunkt.
    Ich sehe, schon immer, den Staat in der Fürsorgepflicht gegenüber seinen Bürgern. Er sollte fiel mehr in die Zielrichtung, wie kann ich meine Bürger mehr Sicherheit in seinem Lebensunterhalt geben. Diese Fürsorgepflicht wird meiner Meinung nach eklatant vernachlässigt. Beispiel : Gesundheitswesen , Altersvorsorge und einiges mehr.
    Die Idee mit dem Grundgehalt ist sicher super. Aber mir fehlt da die Unterstützung der Öffentlichen Hand. Mit dieser Aktion wird eigentlich dem Staat eine Bürde abgenommen.
    Es ist zum Beispiel interessant, dass die Regierung sich jetzt Gedanken über die Besteuerung von Paketsendungen macht um ihre Steuereinnahmen zu kompensieren. Ist im Grundsatz sicherlich nicht falsch! Was hat das mit der Fürsorgepflicht zu tun? Das geht ja auch im Detail auf Kosten der Bürger.
    Durch die Industrie und der Automation und daraus resultierenden Verlust von Arbeitsplätzen und das schon seit Beginn der Industrialisierung, verstehe ich zum Beispiel nicht, warum die Maschinen nicht entsprechend besteuert werden. Dies würde sicherlich auch zu einem Grundgehalt oder vernünftigen Rente beitragen. Warum passiert da nichts?
    Warum zahlen Selbständige, Freiberufler und Beamte nicht in die Rentenkasse? Beispiel Österreich: Ein Rentner bekommt im Mittel um ca. 800,–€ mehr Rente als ein Deutscher Arbeitnehmer. Weil eben dort alle in die Rentenkasse einzahlen. Ja, Deutschland ist dran, aber es passiert nichts.
    Die Aktion „Mein Grundeinkommen“ finde ich in der Sache gut und kann sie vollsten unterstützen. Nur hat das ein „Geschmäkle“ in Sachen Transparenz. Dies wurde in den Beiträgen ja schon erwähnt.
    Wie ich erkennen kann, hat der Verein, Mein Grundeinkommen, eine beachtliche Mitgliederzahl. Dies ist eine Lobby, mit der man dem Staat schon mal auf die Füße treten kann. Ich erkenne hierbei leider noch keine pressewirksame Aktion.
    Eine Bitte an alle: In manchen Beiträgen ist Aggression, Schlechtredung und Defamirung zu lesen. Dies ist nicht konstruktiv und führt zu keinem Ergebnis. Wir sollten das bitte lassen.
    MfG Bergepepe

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.