Bremer sind (nicht mehr) LOTTO-Pechvögel

Nachtrag vom 02.02.2022: der Bremer Lotto-Fluch ist gebrochen! Das Jahr 2021 beendet Lotto Bremen mit offiziell zwei neuen Lotto-Millionären. Damit lässt man auch Thüringen hinter sich, das im vergangenen Jahr nur einen Millionär durch Lotto gewann. Im ungleich größeren Hamburg gab es übrigens auch zwei Neumillionäre. Ende des Nachtrags.

Artikel vom 06.01.2021: Deutschlands größte LOTTO-Pechvögel leben in Bremen und Bremerhaven: seit nun über drei Jahren hat kein einziger Spieler bei LOTTO Bremen einen Gewinn von mindestens einer Million Euro erzielt. Der letzte Lotto-Millionär aus Bremen wurde 2017 gekürt, berichtet das TV-Magazin buten un binnen.

Wie kann ein ganzes Bundesland nur so viel Lotto-Pech haben? Wir gehen auf Spurensuche.

Millionengewinne 2020 nach Bundesländern / Quelle: obs/Deutscher Lotto- und Totoblock (DLTB)

1,75 Lotto-Millionäre pro eine Million Einwohner

Zugegeben: Bremen ist das kleinste Bundesland Deutschlands. Der Stadt-Staat zählt rund 683.000 Einwohner. Damit wären schon von der Einwohnerzahl dutzende Millionengewinner pro Jahr unwahrscheinlich.

Doch rein statistisch haben die Bremer trotzdem wenig Glück. 2020 zählte Deutschland 145 Lotto-Millionäre. Das macht auf die Einwohnerzahl gerechnet ungefähr 1,75 Lotto-Millionäre pro eine Million Einwohner. Jährlich ein Millionengewinn in Bremen wäre demnach wahrscheinlich. Dass es trotzdem gleich drei Jahre lang nicht klappte, ist wohl eindeutig eine Pechsträhne der Bremer Spieler.

Niedersachsen mit mehr Glück

Ein Blick auf die direkte Nachbarschaft zeigt, dass es doch Glück im Norden gibt. Elf Niedersächsische Spieler wurden zu Millionären, das ist auf die Einwohnerzahl gerechnet leicht unterdurchschnittlich im deutschen Vergleich. Im Vorjahr 2019 wurden aber gleich 14 Spieler zu Millionären. Auch die Hamburger können sich mit 2 (2020) bzw. 4 (2019) Millionengewinnern glücklich schätzen.

(c) Lotto Bremen (via Facebook)

Strukturelle Nachteile?

Auch wenn das Lotto-Pech überwiegend auf die kleine Einwohnerzahl zurückzuführen ist, kann man strukturelle Nachteile bei der Bremer Toto und Lotto GmbH finden, die den Spielern das Glück etwas erschwert.

Als Lotterieunternehmen für ein so kleines Gebiet sind einige Produktinnovationen zu kostenaufwendig oder schlichtweg nicht umsetzbar. So sind LOTTO Bremen und Thüringen die einzigen Unternehmen, die ihren Lottospielern keine App zum mobilen Tippspiel anbieten.

Lokale Lotterien wie beispielsweise GENAU in Hessen oder die zunehmende Anzahl an Silvesterlotterien sind ebenfalls in Bremen schwer umsetzbar. Lotto Niedersachsen führte 2020 ebenfalls eine Silvesterlotterie ein, die mit 500.000 Losen betrieben wurde. Eine solche Stückzahl könnte Bremen niemals absetzen.

Entweder müsste Bremen stärker mit anderen Landeslotterien kooperieren oder sich mit einer anderen Landeslotterie vereinen, zum Beispiel Niedersachsen. Das würde auch das Lottospielen für Bremer aus dem Umland erleichtern, weil sich bisher Gewinne nur im kleinen Bremer Gebiet einlösen lassen. Doch dies wäre ein politisches Novum und widerspricht dem Föderalismus-Prinzip von Lotto.

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